Das Kaliber der Fliesen wird auf der Verpackung angegeben. Es ist ein wichtiger Parameter für eine korrekte Verlegung. Wenn die Fliesen aus dem Ofen kommen, können sie leichte Größenabweichungen von wenigen Millimetern, also verschiedene Kaliber aufweisen. Bei der Auswahl werden sie daher in Partien mit derselben Größe verpackt, unter Einhaltung der gesetzlich vorgeschriebenen Toleranzwerte.
Keramik ist seit der Urgeschichte bekannt. Es handelt sich um ein anorganisches Material, das üblicherweise aus einer Mischung aus Lehm, Feldspat, Sand und Wasser besteht. Vor dem Brand ist diese Mischung geschmeidig und gut formbar. Nach dem Brand bei einer Temperatur von 700 - 1400 °C nimmt sie die gewünschten Formen an und wird fest und sehr robust. Es gibt verschiedene Keramikarten: feinporig wie Feinsteinzeug und Porzellan und grobporig wie Fayence und Terrakotta.
In der Physik bezeichnet man Reibung als eine Kraft, die der Bewegung eines Körpers im Vergleich zu der Fläche, auf der er sich befindet, entgegenwirkt. Wenn der Körper sich im Vergleich zur Fläche nicht bewegt, spricht man von Haftreibung, wenn er sich im Vergleich zur Fläche bewegt, von dynamischer Reibung. Im Keramikbereich, vor allem bei Bodenbelägen, wird der Reibungskoeffizient als Parameter verwendet, um die rutschhemmende Wirkung von Fliesen zu bewerten.
Die Koeffizienten zur Bewertung einer Haftreibung werden wie folgt unterteilt:
≤ 0,50: Hohe Rutschgefahr
0,50 - 0,60: Zufriedenstellende Rutschhemmung
≥ 0,60: Rutschhemmend
Die Koeffizienten einer dynamischen Reibung werden generell nach den italienischen Rechtsvorschriften BCRA und den amerikanischen Vorschriften geprüft, auch wenn die neue Vorschrift EN 16165 ANHANG B als am häufigsten in Europa eingesetzter Standard gilt. Darin ist die folgende Klassifizierung vorgesehen:
R9: Normale Haftung – 3° - 10°
R10: Durchschnittliche Haftung – 10° - 19°
R11: Erhöhte Haftung – 19° - 27°
R12: Starke Haftung – 27° - 35°
R13: Sehr starke Haftung – Neigungswinkel von mehr als 35°